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Influenza

schnäuzende Frau

Influenza (Virusgrippe oder echte Grippe) ist eine meist epidemisch auftretende, sehr ansteckende und gefährliche Infektionskrankheit. Sie wird durch Influenzaviren hervorgerufen. Die Erreger sind äußerst wandlungsfähig. Deshalb gelingt es ihnen immer wieder, das menschliche Immunsystem zu durchbrechen.

Als Virusquelle dient in Epidemiezeiten der infizierte Mensch. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, zum Beispiel durch Husten oder Niesen. Als Eintrittspforte, Ansiedlungs- und Vermehrungsort dienen dem Virus die oberen Atemwege, insbesondere die Bronchialschleimhaut. Nach einer Inkubationszeit von ein bis fünf Tagen kann sich dann das akute Krankheitsbild mit einer Dauer von acht bis zehn Tagen entwickeln. Die Beschwerden sind allgemein stärker als bei einem grippalen Infekt. Ansteckend sind infizierte Patienten ein bis zwei Tage vor und bis zu sieben Tagen nach dem Auftreten der folgenden Krankheitssymptome:

  • plötzlich auftretendes hohes Fieber (38 bis 41 Grad)
  • Augen-, Glieder-, Kopf-, und Brustschmerzen
  • Frösteln oder Schüttelfrost
  • Entzündung der Atemwege mit hartnäckigem trockenem Husten
  • verstopfte Nase, Schnupfen und Halsschmerzen
  • Appetitlosigkeit, allgemeines Krankheitsgefühl
  • verlangsamter Puls, niedrigerer Blutdruck
  • u.U: Lippen-Herpes, bläschenförmiger Ausschlag im Mund- und Rachenbereich

Bei komplikationslosem Verlauf dauert eine Influenza etwa 7 Tage. Die folgende Erholungsphase kann jedoch nochmals bis zu 4 Wochen dauern.

Mögliche Komplikationen

Komplikationen können in allen Altersgruppen, insbesondere aber bei Kindern, Senioren und chronisch Kranken (u. a. Atemwege, Herz, Immunsystem, Blut, Nieren, Stoffwechsel) auftreten. Ursache solcher Komplikationen sind in vielen Fällen Bakterien, die zusammen mit den Grippeviren in den vorgeschwächten Körper eindringen (Sekundärinfektion). Mit ff. Komplikationen ist zu rechnen:

  • Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen
  • unter Umständen tödliche Lungenentzündungen
  • Mittelohrentzündungen, Pseudokrupp
  • unter Umständen tödliche Gehirnhautentzündungen
  • Entzündungen des Rückenmarks
  • Muskelentzündungen, Fieberkrämpfe

Grippeschutz

Der sicherste Weg, einer Grippe aus dem Weg zu gehen, ist eine spezielle Schutzimpfung. Wer sich impfen lassen will, sollte die Impfung im September oder Oktober, also noch vor Beginn der Influenzasaison, durchführen lassen. Der Schutz hält etwa sechs Monate vor. Jedes Jahr werden die Grippeimpfstoffe für die jeweils aktuellen Influenza-Viren hergestellt. Vor Viren eines anderen Typs bietet die Impfung keinen Schutz. Außerdem schließt die Impfung das Infektionsrisiko nicht vollkommen aus. Vor so genannten Spontanviren - abgewandelten Formen der durch den Impfstoff bekämpften Erreger - kann der Impfstoff keinen Schutz bieten.

Eine Impfung ist nicht für jeden notwendig, doch generell sinnvoll. Das Impfrisiko mit dem Arzt abklären sollten jedoch Allergiker gegen Hühnereiweiß und Schwangere. Normal entwickelte Kinder, die keine weitere Erkrankung haben, brauchen nicht geimpft werden. Infekte trainieren in diesem Alter das Immunsystem.

Die Kosten für die Impfung werden generell von den gesetzlichen Krankenkassen getragen für

Risikogruppen und deren Angehörige

  • Risikoberufsgruppen: Mediziner und Zahnmediziner, Polizisten und anderer Ordnungsbeamte, Rettungshelfer, Angestellte in Verwaltungen mit regem Publikumsverkehr, Beschäftigte der Lebensmittel- und Energieversorgung, Lehrer/in, Erzieher/in, Busfahrer/in
  • Menschen ab 60 Jahren wegen des Risikos eines leistungsschwächeren Immunsystems
  • Chronisch Kranke, besonders bei Mitralstenose oder Herzinsuffizienz, Asthma, chronischer Bronchitis, Diabetes mellitus, anderen chronischen Stoffwechselkrankheiten, chronischen Nierenkrankheiten, angeborenen oder erworbenen Immundefekten, chronischen Anämien

Grippaler Infekt

Von der echten Grippe zu unterscheiden ist der grippale Infekt. Damit wird eine durch Viren (ausgenommen Influenzaviren) hervorgerufene Infektion der oberen Luftwege bezeichnet. Erkältungen oder grippale Infekte sind unangenehm, aber harmlos. Symptome sind meist Schnupfen, Husten, Heiserkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal erhöhte Temperatur oder Fieber. Der Krankheitsverlauf ist schwächer als bei der Grippe, nach wenigen Tagen tritt langsam einer Erholung ein. Daher gilt als alte Faustregel: Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage.

Da sowohl eine Grippe als auch eine Grippeschutzimpfung das Immunsystem vorübergehend schwächen können, sollte man in dieser Zeit Infektionsquellen meiden und das Immunsystem stärken. Ihre Apotheke steht Ihnen hier gern mit Rat und Tat zur Seite.